Call for Papers
Der Call for Papers ist abgelaufen.
Jenseits der Deiche – Konflikte der Abgrenzung
Tagung der Gesellschaft für interkulturelle Germanistik vom 14. Juni – 17. Juni 2023 an der Universität Utrecht in den Niederlanden
Wie vertragen sich Weltoffenheit und Toleranz mit der Vorstellung eines Daseins hinter den Deichen? Pandemie und Klimakatastrophe haben Skeptikern der Globalisierung gezeigt, dass Grenzen und Nationen Konstrukte sind, und viele haben durch die Coronakrise empfunden, mit welchen Werten private und öffentliche Räume verbunden sind, und wie komplex der Freiheitsbegriff ist. Die Invasion Russlands und EU-Beitrittsfragen haben die Diskussionen zugespitzt. Das 21. Jahrhundert war bislang geprägt von kontroversen Diskussionen um Fragen der Identität und Zugehörigkeit, verstärkt durch Krieg, Flucht und Vertreibung. Während Deiche und Dämme, so haben Flutkatastrophen gezeigt, schützen und vereinen, sind ideologische oder tatsächliche Mauern seit jeher Gegenstand von Auseinandersetzungen. Aber auch innerhalb von Gemeinschaften finden differenzierte Prozesse des Ausschlusses oder der Annäherung statt ̶̶ die Demonstrationen von Impfgegnern und Coronaleugnern haben es gezeigt.
Die Dynamik von Öffnung und Abschottung, zwischen Zentrum und Peripherie, von nationaler und internationaler In- und Exklusion macht sich in geographischen, sprachlichen, kulturellen und politischen Dämmen und Mauern bemerkbar. Erscheinungsformen dieser Pendelbewegungen in den verschiedenen Regionen der Welt und in Gegenwart und Vergangenheit sollen auf der Utrechter Tagung im Zentrum stehen.
Die Utrechter Tagung beschäftigt sich mit den Möglichkeiten der Interkulturalitäts- und Konfliktforschung, Fragen des skizzierten Problemfeldes zu untersuchen. In unterschiedlichen Sektionen wird die Vielfalt der interkulturellen Germanistik entfaltet, wobei sowohl die Entwicklung von interkultureller Kompetenz als auch die germanistische Erkundung interkultureller Phänomene diskutiert werden sollen.
Hinter den Deichen, im Herzen der Niederlande, gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar, liegt die 900 Jahre alte Stadt Utrecht. Mit der Tagung laden wir dazu ein, gemeinsam das Potenzial der interkulturellen Germanistik zu reflektieren.
Die Tagungssprache ist Deutsch.
Für die Tagungsgebühr und Hotel- und Reisekosten kommen Teilnehmende selber auf.